Werden die eigenen Kinder langsam erwachsen, dann sind die Eltern oft in Sorge. Sie fragen sich: „wie kann ich mein Kind beim Erwachsenwerden unterstützen?“, „wie kann ich es vor bösen Erfahrungen schützen?“ und „wie helfe ich meinem Kind, wenn es Probleme hat“. Das sind Fragen, die sich wohl alle Eltern stellen und das ist auch gut und wichtig.
Jedoch müssen Eltern auch loslassen wenn die Kinder erwachsen werden. Natürlich ist das eine sehr schwierige Angelegenheit aber das ist der Lauf des Lebens. Was aber, wenn die Kinder einen falschen Freundeskreis aufbauen und Teenager Kennenlernen, die alles andere als ein guter Umgang sind. Was ist, wenn das Kind anfängt zu rauchen? Eine Situation, mit der man nicht so leicht umgehen kann. Vor allem die Eltern stehen unter Schock und sind damit völlig überfordert.
Es kommt der Gedanke hoch, dass das Kind noch weitergeht und das Rauchen der Einstieg zu weiteren Drogen ist – Mariuhana, Kokain oder noch härtere Drogen. Bevor man aber den Teufel an die Wand malt, sollte man erstmal Ruhe bewahren.
In diesem Beitrag haben wir für euch hilfreiche Tipps rund um das Thema „Mein Kind raucht“.
Inhaltsverzeichnis
Wieso greift mein Kind zu einer Zigarette?
Diese Frage ist wohl die erste, die sich Eltern stellen wenn sie wissen, dass ihr Kind raucht. Wieso sie es machen kann man hinterfragen. Einige Kinder sind neugierig darauf und wollen es unbedingt einmal versuchen. Eine Probierphase, die auch schnell wieder vergehen kann. Viele Teenager ziehen an einer Zigarette und merken, dass es überhaupt nicht schmeckt, die Kleidung stinkt und auch die Hände nach rauch riechen – und so schnell wie sie probiert haben, wollen sie auch wieder damit aufhören.
Der Freundeskreis und die näheren Kumpels spielen dabei auch eine wichtige Rolle. Meist sind es die Freunde, die es vormachen – hier kann man auch von Gruppenzwang sprechen. Vor allem Jungs sind meist betroffen, da sie nicht als „Waschlappen“ dastehen wollen. Sie versuchen den Harten zu spielen und ziehen dann an der Zigarette.
Bei den Mädchen geht es meist um das Äußere. Denn wie man weiß, unterdrückt das Rauchen den Hunger und sie hoffen so, ein paar Kilos zu verlieren oder ohne Figur zu halten. Hört sich paradox an, ist aber so. Ein gefährliches Spiel, dass nachhaltig starke Schäden mit sich führen kann. Zum einen das Rauchen, das vom Spaß zur Sucht umwandeln kann und auch kann sich hier eine Essstörung anbahnen. Hier muss man das Kind ganz genau im Auge behalten.
Wie Eltern reagieren sollten
Wenn man das eigene Kind beim Rauchen erwischt, dann ist das Theater vorprogrammiert. Die Eltern sind völlig ausser sich und wissen erstmal gar nicht wie sie am besten reagieren sollen. Jedoch ist es wichtig erstmal ganz ruhig und sachlich zu bleiben. In erster Linie sollte man sich mit dem Kind zusammensetzen und darüber sprechen. Anschreien oder sogar beleidigen bringt absolut nichts – im Gegenteil, diese Art und Weise ist eher kontraproduktiv und das Kind blockt eher ab als sich zu öffnen. Wichtig ist, dass man auch das Kind zu Wort kommen lässt, damit man die Hintergründe erfahren kann.
Kommt man auf ein gutes Gespräch, so kann man dazu noch erfahren, wie es dazu kam und welche Gründe es gab, dass das Kind geraucht hat. So erfährt man immer mehr und die Situation kann sich ein wenig entspannen.
Möchte man es dem Kind verbieten zu rauchen, so kann das voll nach hinten losgehen. Denn wie man weiß – was verboten ist, ist am Schönsten. Das Kind wird es weitermachen, auch wenn man ein Verbot ausspricht. Und auch wenn man dem Kind die Zigaretten wegnimmt oder es Hausarrest bekommt – wenn das eigene Kind rauchen möchte, dann wird es passieren. Wohl oder übel muss man die Situation und das Rauchen akzeptieren.
Was man aber zusätzlich machen kann ist, dem Kind zu erklären, wie ungesund das Rauchen ist. Den meisten Kindern ist nicht bewusst, wie gefährlich und gesundheitsschädlich das Rauchen ist. Im Internet findet man viele Videos, die genau demontieren, was das Rauchen mit einem macht und welche Risiken der Konsum mit sich bringt. So macht es eventuell doch „Klick“ und das Kind hört von selbst auf.
Struktur und Regeln müssen festgelegt werden
Nun ist es so wie es ist – das eigene Kind raucht und möchte auch nicht aufhören. Ist dem so und wird es auch von den Eltern akzeptiert, so muss eine Struktur und Regeln festgelegt werden. Sonst funktioniert die Akzeptanz nicht und der Streit ist vorprogrammiert.
In erster Linie sollte klar sein, dass das Rauchen in der Wohnung nicht erlaubt ist – auch nicht im eigenen Zimmer. Will das Kind eine Rauchen, so geht es vor die Tür oder auf den Balkon. Ein weiterer Punkt ist natürlich das Finanzielle. Das Kind muss sich selbst die Zigaretten kaufen und die Eltern sollten dem Kind auch keine finanzielle Stütze sein.
Das sollte dem Kind klar sein, dass auch die Eltern keine Zigaretten kaufen – denn das wäre ja eine Unterstützung des Konsums und das geht definitiv zu weit.
Eine gesunde Mitte finden
Dass das eigene Kind raucht ist tragisch. Natürlich könnte man sich jeden Tag darüber streiten und diskutieren aber das bringt rein gar nichts. Letztendlich ist die Akzeptanz das Einzige was den Eltern bleibt. So kann man wenigstens einigermaßen damit umgehen und alle Beteiligten können sich damit abfinden. Zwar ist es nicht schön aber man möchte ja auch als Familie zusammenhalten und sich nicht täglich streiten.
Hat man eine gesunde Mitte gefunden, so kommen alle damit zurecht und die Familie kann den normalen Alltag wieder entgegen kommen.
Lisa Schulz ist Redakteurin für die Robin GmbH. Lisa ist dreifache Mutter und nebenher freischaffender Redakteurin – natürlich für alle Kinderthemen. Lisa weiß, dass Mütter allzu oft nicht wissen, welche Produkte für Ihr Kind wirklich geeignet sind und vielfach Geld umsonst ausgeben. Sie schreibt deshalb gern über Produkte für Kinder, die im Handel zu kaufen sind. Aber natürlich macht es ihr auch Spaß, über alle weiteren Kinderthemen zu schreiben, weshalb wir Lisa auch für adoptionsbuch.de als Autorin gewinnen konnten.